Für den deutschen Sitz eines schweizer Herstellers von Stahl-Werkstattmöbeln und Werkzeug in Staßfurt, soll der Bürotrakt und ein großer Showroom neu gestaltet werden.
Das Raumprogramm beinhaltet neben dem bereits benannten Showroom, Meeting- und Schulungsräume sowie eine Küchenzeile und Pausenbereiche im Erdgeschoss. Im Obergeschoss finden sich Büros in unterschiedlichen Größen: vom offenen Büro mit neun Arbeitsplätzen bis zum Einzelbüro für die Geschäftsführung. … .
Bei der ersten Begehung bemerkten wir sofort, dass der Bürotrakt und die Halle architektonisch wie nachträglich zusammengesetzt und ineinandergeschoben wirken. Diese Trennung der Funktionsbereiche wird zum Kernelement unserer Entwurfsidee. Wir betonen die zwei Gebäudeteile gestalterisch, durch unterschiedliche Farbgebung Innen wie Außen. Alle weiteren An- und Einbauten sowie Außenelemente sollen sich in Form von anderen Materialien abheben. Dieser Entwurfsidee folgend, bleibt die große Halle von Außen hellgrau, der bestehende Bürotrakt wird in der CI-Farbe Anthrazit klar davon abgesetzt und die Außenelemente bekommen als Material Cortenstahl zugewiesen, Innenelementen und Einbauten wird Ahornfurnier zugeschrieben, als Akzentfarbe dient das dunkelrot aus dem CI der Firma. Im Innenraum zieht sich das Spiel mit den Farben und Materialien konsequent durch: man betritt durch einen neuen Windfang das Gebäude, hinein in einen Zwischenbereich zwischen Halle und Bürogebäude. Architektonisch gesehen befindet man sich neben und unterhalb des Bürotraktes, da dieser hier nur mit Stützen von der eigentlichen Halle getrennt ist und das zweite Obergeschoss der Büros trägt. Man gelangt zunächst in einen großen Empfangsbereich, in dem alle architektonischen Elemente wie Boden, Decke und Stützen in Anthrazit gehalten sind. Ein großes Einbaumöbel aus Ahornfurnier leitet den Blick auf das Firmenlogo, den Begrüßungsbildschirm und eine Sitzlandschaft, welche sowohl als Warteplatz, als auch als Sitzgelegenheit während Schulungspausen dient. Details wie eine Lichtinstallation in Firmenfarben oder ein Rankgitter für dahinterliegende Pflanzkübel runden das Bild ab. Links vom Empfangsbereich kommt man auf direktem Weg in die helle Halle. Steht man nun in dem großen, hohen Bau und schaut auf den eingefügten, zweigeschossigen Bürotrakt, schaut man auf eine anthrazitfarbene Fassade. Um die beiden Bereiche besser mit einander in Interaktion zu bringen, wurde ein Vorflur im Erdgeschoss entfernt und so die Meetingräume direkt zum Showroom geöffnet. Im Obergeschoss wurden zusätzliche Fensterfronten eingesetzt um den engen Flur zu befreien und einen Blick von Oben auf die ausgestellten Waren zu ermöglichen. Auf den zwei Rückseiten des Einbaumöbel im Empfang befinden sich zum einen eine lange Sitzbank mit Pflanzkisten im Rücken sowie eine integrierte Küchenzeile für die Bewirtung von Schulungsteilnehmern und Handelspartnern. Als Besonderheit haben wir hier die Stahlmöbel aus der hauseigenen Produktion in die Gestaltung integriert. So werden diese nicht nur ausgestellt, sondern wirklich aktiv genutzt und die Gäste können sich direkt von der Qualität überzeugen. Eine weitere Küchenzeile fügt sich fast unsichtbar unter die Treppe ins Obergeschoss ein. Hier befinden sich, hinter Türen versteckt, die Abwaschzeile und zwei Geschirrspüler. Im Inneren des Bürotraktes mit Büros und Besprechungsräumen wird die Materialkombination fortgeführt: das Anthrazit nimmt sich hier allerdings etwas zurück und wird zum Kontrastmittel anstatt zu Grundfarbe um die Räume luftiger und leichter wirken zu lassen. Der Boden setzt sich nahtlos in Anthrazit fort, die Wände hingegen werden in weiß und hellgrau gestaltet. Einbaumöbel und Tische greifen das Ahornfurnier auf, alle Sitzmöbel sind in einem Mittelgrau gehalten und die Stahlschränke aus der eigenen Produktion sind in dunkelrot gepulvert. Als Ergänzung werden so oft wie möglich eigene Produkte eingesetzt. So hat jeder Raum eine Wand aus Lochblechelementen an denen kleine Ablagen, Haken und Behälter zur funktionalen Nutzung einladen. Details dienen als Reminiszenz an die Firmengeschichte. So lockert eine Tapete mit abstraktem Bergmotiv die Waschräume auf und verweist auf den Hauptsitz der Firma in der Schweiz. In den Büros kommen grafisch gestaltete Bilder von Werkzeugen und der typografischen Auseinandersetzung mit dem Logo an die Wände.